Bis in die Westsahara 2017

13.-15.02.2017–Bis zum Wendekreis des Krebses

Ach jaa, so ein Blick aus dem Fenster kann ja echt langweilig werden  Winking smile

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Ok – das war gelogen aber trotzdem drängt es uns, nach den Tagen hier an der windigen Küste von Dakhla nun doch, ein wenig weiter zu ziehen. Unsere Wasser- und Gemüsevorräte könnten auch ein wenig Auffrischung vertragen und so machen. wir uns heute auf den kurzen Weg zurück nach Dakhla, um dort Wasser zu tanken.

Das gestaltet sich schwieriger, als zunächst gedacht. An derTankstelle, an der wir unsere Dieseltanks auffüllen sprechen, die Männer ausschließlich arabisch.  IMG-20170321-WA0004

Aber mit Hilfe eines halbwegs französisch sprechenden Soldaten ahnen sie, was wir wollen und schicken uns zu einer Adresse in der Stadt. Dort gibt es zwar kein Wasser aber wir finden den lokalen Markt. Auch gut. Wir brauchen ja. Schließlich auch Obst und Gemüse. Außerdem befindet sich bei unserem Parkplatz eine Kaserne (eine von gezählten 5 Kasernen in dem kleinen Ort…) und einer der höherrangigen Soldaten dort schickt uns in fließendem Französisch zum Flughafen und dem dortigen “Chateau d’Eau” – Vergleichbar mit unseren Wasserweken. Dort gibt es wohl eine Wasserstelle.

Wir kurven also zurück durch den Ort und finden auch die “Wasserausgabestelle” . Diese hat allerdings nur vormittags geöffnet. Wir wollen aber nicht bis zum nächsten Tag hier warten und suchen weiter: An einem der Wassertürme hatten wir ein paar Wohnmobile gesehen und hoffen, das diese aus guten Grund dort stehen. Also nichts wie hin.

Wir finden Italiener vor, die  uns berichten, dort stände man zwar windgeschützt aber Wasser gäbe es hier auch nicht. Aber am “Kilometer 25” – einem Stellplatz an der Lagune gäbe es Wasser.  Dieses müsste man zwar zwei Tage stehen lassen aber dann wäre es gut. Wir verstehen nicht ganz, was sie damit meinen, aber da die Stelle sowieso auf unserem Weg ´runter von der Halbinsel liegt, fahren wir halt hin.

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Der Weg zurück auf´s Festland führt an der Lagune vorbei

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An dem für unseren Geschmack übervollen Stellplatz finden wir tatsächlich auch eine Wasserstelle mit beindruckend dicken Rohren vor.  IMG-20170321-WA0006Hier soll Wasser aus großer Tiefe kommen und einige Leute füllen auch fleissig ihre Kanister. Aber gleich nach dem Aufdrehen des Hahnes vergeht es uns: das Wasser riecht mehr als deutlich nach faulen Eiern. Vielleicht irgendwie kein Wunder bei dem schwefelgelben Gestein ringsum. Und als Badekur ist das sichher super geeignet. Aber als Trinkwasser??? Och nöö. Filteranlage hin oder her. Das muss es nun wirklich nicht sein. Aber wenigstens ist uns klar, was die Italiener meinten: sie lassen das Wasser 2 Tage stehen, bis der Schwefelgeruch halbwegs “ausgegast” ist.  Scheint uns eine etwas fragwürdige Methode. Aber die meisten Camper duschen mit dem Wasser auch nur und kaufen sich ihr Trinkwasser. Da das bei uns anders ist, verzichten wir auf das Wasser von hier.

Nach mehreren Stunden auf Wassersuche, ziehen wir unverreichteter Dinge ab und fahren auf´s Festland. Der nächste Ort dort in südlicher Richtung ist El Argoub. Dort ist ein Badestrand auf der Karte vermerkt und vielleicht haben wir dort mehr Glück.

CIMG9537  Lange LagunenstraßeCIMG9540

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                                            Blick zurück auf die Dakhla-Halbinsel

 

 

Wir erreichen El Argoub, die winzige Ansammlung von ein paar Häusern und wollen schon zum Strand abbiegen, als wir ein Tankfahrzeug für Trinwasser bemerken, das links der Straße an einem Wasserturm befüllt wird. Also gibt es dort wahrscheinlich auch für uns Trinkwasser. Wir fragen beim freundlichen Wasserverwalter nach und wir bekommen unser Wasser. Das ganze Prozedere dauert allerdings einige Zeit und langsam wird es dunkel. Macht ja nichts, wir haben Wasser und der Weg zum Strand ist nicht weit..

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Ausserdem machen wir während des Wassernehmens noch kurz Bekanntschaft mit dem Bruder des Wasserverwalters: Mohammed. Er heisst uns herzlich willkommen in “seinem” Dorf: er ist in El Argoub nämlich Bürgermeister, Café- und Hotelbesitzer in einer Person und lädt uns für den nächsten oder übernächsten Tag zu sich ins Café ein. Wir versprechen, auf das Angebot zurück zu kommen aber für heute suchen wir uns erst einmal einen Platz am Strand von El Argoub.

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Der Blick am nächsten Morgen aus dem Fenster zeigt: der Weg hat sich gelohnt!

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Den kurzen Weg zum Meer geht man auf weichem, warmen SandCIMG9552  CIMG9566

 

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Hier kann man es doch gut noch einen Tag länger aushalten! Der Strand liegt direkt gegenüber der Dakhla-Halbinsel und ist damit vor der Wucht der Atlantik-Wellen gut geschützt. Das Meer ist hier so ruhig, das man hier aut gut mal eine kleine Runde schwimmen gehen kann (Nein- es gibt keine Beweisfotos!).

Nach einem weiteren Tag Faulenzen am Strand fahren wir den knappen Kilometer zurück nach El Argoub, um dem Bürgermeister und Caféhausbesitzer Mohammed den versprochenen Besuch abzustatten.

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Mohammed freut sich sichtlich über unseren Besuch und bei einem guten Kaffee und einem Wasser unterhalten wir uns mit dem stolzen Café- und Hotelbesitzer und scherzen wir mit ein wenig herum. Es war wirklich ein ausgesprochen netter Besuch und das Café (wie auch der schöne Stellplatz am Strand) ist jedem Besucher  wärmstens zu empfehlen

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Trotz der ausgesprochen netten Athmosphäre hier wird es Zeit, sich zu verabschieden: wir wollen heute noch ein paar Kilometer Richtung Süden hinter uns bringen: es sind noch ungefähr 60 Kilometer bis zu einem ganz besonderen Breitengrad: N 23° 26’ 05” –dem Wendekreis des Krebses. Die Strecke dorthin verläuft durch flaches, wenig bewachsenes Gelände

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Und dann haben wir ihn erreicht: den nördlichen Wendekreis

CIMG9578  CIMG9582Von hier aus sind es noch 2.609 Kilometer bis zum Äquator und ab hier bis zum südlichen Wendekreis befindet man sich in den Tropen. Wie man eindeutig sieht Winking smile

Gut- so richtig tropisch ist die Landschaft hier irgendwie nicht. Nur die Temperaturen erinnern daran, dass wir ziemlich weit entfernt vom Winter in Deutschland sind. Aber da dieser markante Wegpunkt für dieses Mal der südlichste Punkt unserer Reise sein soll, machen wir uns ab hier langsam aber sicher auf die Rückreise.

 

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FORTSETZUNG FOLGT

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