Marokko 2016

18.2.-20.2.2016 Drusensuche und Sandsturm

Wir lassen Laayoune und damit auch die Küstennähe hinter uns und fahren Richtung Westen ins Landesinnere, um in den nächsten Tagen in Es Smara einzutreffen.
Bis dahin sind es aber noch ungefähr 150 Kilometer und wir wollen ja auch noch ein bißchen von der Gegend sehen, so dass wir es nicht besonders eilig haben.
Erst einmal finden wir es ganz schön, dass der Wind deutlich nachgelassen hat und damit auch die Tamperaturen noch etwas weiter gestiegen sind. im Moment haben wir tagsüber so um die 27 Grad – sehr angenehme Tempertur! Wir geniessen Wetter und Lanschaft.

 

Schöner, alter LandRover mit Trecker-Anhänger als Strohballentransport – sieht man bei uns auch nicht alle Tage

Afrikanische Savannenlandschaft

 

 

Meist flache Wüste soweit das Auge reicht

 

Nach längerer Fahrt entdecken wir dann doch mal ein paar Gebäude. Dies hier ist allerdings ein Militärposten, der das längste Transportband der Welt überwacht:

Ein nicht endendes Band nach Osten…

…wie nach Westen

Schön gepflegt und bestens überwacht

Auf diesem Band wird das wichtigste Exportgut der WestSahara bis zum Verschiffungshafen transportiert: Phosphat – also der Dünger für so ziemlich alle Nutzpflanzen, die irgendwo auf der Welt angebaut werden. Kein Wunder, dass es um das Gebiet hier Streit gibt.

Die Fotos, die wir machen, werden vom nahen Wachposten argwöhnisch beäugt – eigentlich wundern wir uns, dass er uns überhaupt fotografieren lässt. Kaum sind die Fotos gemacht, kommt er auch schon auf uns zu…Gibt´s jetzt Ärger?..Nö – fragt nur nach Zigaretten. Haben wir leider nicht, da alle Anwesenden Nichtraucher sind. Vielleicht sollte man für solch Gelegenheiten doch mal ein Päckchen dabei haben.
Rlph und Birgit betrachten die ganze Szene lieber mit gebührendem Abstand.

 

Truppentransport

 

 

Wüste bis zum Horizont und weit darüber hinaus und kein Mensch weit und breit

 

Und bis Es Smara sind es immer noch über 100 Kilometer

Nach zweieinhalb Stunden Fahrzeit durch einsam daliegende Wüste kommen wir auf Ermayt Ellban zu – der erste Ort seit Laayoune – aber im Gegensatz zu der fast 200.000 Einwohner zählenden Riesenstadt besteht dieser Ort hier aus genau der Anzahl von Häusern, die hier auf das Foto passen

 

Und aus diesem Hauptgebäude.Polizei? MIlitär? Irgendwie sowas

 

Ach ja :und natürlich aus diesem “Einkaufenladen”
Seeehr wichtig, weil wir hier Brot und Milch und ein paar Kekse kaufen können – schließlich wollen wir ja irgendwo hier in der Gegend für die Nacht stehen bleiben und werden dann erst mal kein Brot kaufen können.
Selber backen geht zwar auch, aber das Brot ist in Marokko mit 10-20 EuroCent pro Baguette oder rundem Pfannenbrot unschlagbar günstig. Und es schmeckt meist auch wirklich gut. Also kaufen wir 4 Stück und fahren dann weiter.

Irgendwann fahren wir dann von der Straße ab, weil wir gelesen haben (wiedermal ein Tipp von Chris), dass man hier in der Gegend besondere Steine finden kann:  Drusensteine, außen unscheinbar aber innen wachsen Kristalle. Wir wollen vielleicht ein paar Steine mitnehmen, wenn wir welche finden

Erst mal ´runter von der Straße und ´rein ins Gelände

 

Schon gleich auf dem ersten Hügel liegen ein paar interessante Steine herum. Wir suchen also den Sandboden nach “verdächtig” aussehenden Steinen ab

Die Steine sind manchmal schon zerbrochen, so dass man gleich ins Innere sehen kann. Meist liegen sie aber als scheinbar massive Steine auf dem Boden oder direkt unter der Oberfläche. Beim Aufschlagen der Steine kommen mit Glück dann Kristalle zum Vorschein

Der hier war schon länger geöffnet und hat schon Sand gesammelt

 

 

So. Jetzt kommt das schwere Werkzeug zum Einsatz. Mit der Spitzhacke geht das Aufschlagen natürlich einfacher. Es geht aber auch ein handelsüblicher Hammer…

 

Schatzsuche

Und? Was gefunden??

 

Derweil braten die beiden Lasttiere ein wenig in der Sonne

Neben der Schatzsuche hat der gemeine Fotograf natürlich auch noch ein Auge für die Schönheit der Landschaft – vor allem, weil der Himmel hier so unglaublich blau ist…

…und außerdem, weil man im Wüstensand außer Kristallen auch noch einiges an Leben finden kann. Bei näherer Betrachtung ist die Wüste alles andere als trist. Überall blühen die unterschiedlichsten Blumen

 

 

 

Hübsche schwarze Vögel mit leuchtend weissem Schwanz umschwirren uns und sind ausgesprochen neugierg – offensichtlich ist der Schatten der Autos ihr Ziel. Können wir gut verstehen – Schatten ist in der Gegend ausgesprochene Mangelware

Wasserspeichernde Pflanzen

 

Auf der Drusensteinsuche legt Ralph einen reichlich weiten Fußmarsch zurück – man sieht ihn kaum noch (Suchbild!!)

 

Und so was kann man dann finden

 

 

Oder eben auch so was

 

 

Wüstenhimmel in Originalfarbe!

Lotta hat auch ´ne Blume gefunden…

…sie scheint allerdings nicht besonders interressiert.

 

 

Nachdem wir ein paar ganz hübsche Exemplare gefunden haben, entscheiden wir uns, hier in der Nähe für die Nacht zu bleiben. Wir fahren noch ein wenig weiter weg von der Straße (die zwar sowieso so gut wie nicht befahren ist aber es ist halt netter ohne Asphalt im Blick)

Wir suchen nach was Passendem und finden erst mal noch ein paar Blumen

 

Die hier gibt´s doch auch bei uns im Blumenladen – leider fällt mir der Name nicht mehr ein…

 

Stellplatzsuche auf teils sehr weichem Untergrund (sieht nicht so aus-ist aber so)

“Knopfblumen” begleiten unsere Suche

 

Hmm, hier könnte es vielleicht gehen. Man sollte ja auch einigermaßen gerade stehen können

Sieht doch ganz nett aus. Hier bleiben wir.

Nachdem wir uns nun für diesen Platz entschieden haben, räumen wir noch ein paar grössere Steine aus dem Weg, die beim Geradestellen stören. Und wie es so ist – Ralph predigt immer (völlig zurecht!):

“Keinen Stein mit den Händen anheben! Immer erst mit den Füßen wegschieben!” (die möglichst ist mindestens knöchelhohen Schuhen stecken sollten)

 

Gelber Mittelmeerskorpion mit sehr schlechter Laune

Und? Wer hebt dann doch ´nen Stein mit den Händen an und finden darunter einen ausgesprochen schlecht gelaunten Gesellen?? Ralph! Na klar. —
Etwas blass um die Nase – schließlich kann einem diese Skorpionart echte Probleme bereiten – betrachtet er das hübsche Exemplar
des Gelben Mittelmeerskorpions. Einer der Skorpionarten, denen man besser nicht zu nahe kommt.

Nun wollen wir erst mal den Schreck verdauen und einen Kaffee trinken. Also holen wir die Tische und Stühle aus den Autos, um die Nachmittagssonne noch ein wenig zu genießen. — Sonne? Die war vor zwei Minuten doch noch da? Außerdem ist der Wind plötzlich wieder stärker! Wir schauen hinter die geparkten Fahrzeuge und sehen eine graugelbe Wand auf uns zukommen – ein Sandsturm!
Das wird wohl nichts mit dem Kaffetrinken. Schnell die Sachen wieder einpacken!

 

Die Sandwalze kommt frontal auf uns zu

 

Darüber ist noch immer blauer Himmel!

 

Die Mauer aus rauschendem Sand ist schätzungsweise um die 100 Meter hoch

 

 

 

Der Sandwalze gegenüber (und damit vor unseren Autos) ist übrigens immer noch schönstes Wetter – als wenn nichts wäre…

Aber DIESES hier verheisst nichts Gutes – in weniger als einer Minute wird es hier draußen sehr ungemütlich werden

 

 

Der Sandsturm erhebt sich links von uns…

…und rechts von uns.
Ohne irgendeinen schützenden Unterschlupf hätte man hier draussen jetzt gleich wenig Spaß!

 

Spätestens jetzt sollte man langsam sehen, dass man ´reinkommt!!

 

5 – 4 – 3 – 2 – 1…
Jetzt ist er bei uns angekommen!  Fenster und Türen dicht!!

Wir sind ausgesprochen froh, das faszinierende Schauspiel von drinnen betrachten zu können – wie muß es jemandem gehen, der jetzt hier nur mit einem Esel oder Kamel unterwegs ist? Sicher alles andere als witzig…

Die Sonne schimmert trotz des Sandes durch die Wolken

Der Sturm tobt sich mehr als 3 Stunden lang aus und rüttelt an den Fahrzeugen. Der feine Sand kriecht in alle Ritzen aber leider nicht mehr hinaus…

Obwohl zwischendurch immer mal wieder der blaue Himmel und die Sonne über dem Sand zu sehen ist, holt der Sturm dann wohl immer nur kurz Luft: gleich darauf geht es jedenfalls mit unveränderter Stärke weiter

So hüllt uns die gelbe Sandwolke weiter ein und nimmt uns mal mehr mal weniger die Sicht – bis es dunkel wird. Irgendwann  nach Einbruch der Dunkelheit wird es dann ruhiger…

In der Nacht können wir- dann ohne Sandsturm – trotz der aufregenden Ereignisse heute ruhig schlafen…

* * *

FORTSETZUNG FOLGT

0 Comments

  1. Hallo Nicole, hallo Arno,
    Ja auf den Bildern sieht es imponierend aus, in Natura muß ich zugeben,daß man anfangs ganz schön Bammel bekommt. Später vom Fenster aus sieht man dann,daß es nicht sooo schlimm war wie es hätte werden können.

  2. Hello Iris and Maik. We see you are still travelling on :). We must say we have been inspired by you and your travelling and not the least you truck. Can you please help us to make a decition on this one? We have the opportunity to buy it now for 10.000 Euro. It is a 86 model, run 26000km and does not have middiff like yours and the front wheel drive can therefore be disengaged. It is a Mercedes-Benz 1928 A /41 with the 8 cylinder V engine at 14,6 liters and 280hp. Is this a good choice even if the engine is a bit over the top? What was the wheel base on yours for comparison sake? Please answer as soon as possible, we are feeling the heat ;). Sincerely, Yasmine&Stig

Leave a Reply to Wunderbruecke Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Translate »