Der Fisch in Mustafas winziger Fischerhütte hat uns allen ganz ausgezeichnet geschmeckt und das frische Brot, das er ebenfalls für uns „mal eben“ in der zubereitet hat, war so lecker aber auch so viel, dass wir ein ganzes Brot mitnehmen für unseren Hunger unterwegs.
Vor seiner Hütte machen wir noch ein Abschiedsfoto und verabschieden uns nun von diesen herzlichen Menschen.
Hier sprachen alle fast ausschließlich Arabisch (nur der Soldat und Mustafa sprachen auch ein wenig Französich), trotzdem klappte die Verständigung wunderbar.
Hier nochmal unser letztes Foto ala Anknüpfung an Teil 1 |
Noch ein letzter Blick in das sandige Flussbett, in dem sich zwischenzeitlich 2 Geländefahrzeuge mit Zelten eingefunden haben. Anhand der zwei Pünktchen so weit unten, kann man ungefähr abschätzen, wie tief das Tal ist….
Die Hütten haben zwar eine tolle Aussicht aber damit auch die erste Reihe an der Windmaschine
Der Blick nach Süden: direkt am Plage Blanche entlang ginge es natürlich schneller…
Wir verlassen die Flussmündung jetzt in Richtung Süden und werden oberhalb des Plage Blanche bis Tan-Tan fahren. Ein bisschen was haben wir also noch vor uns. Ausserdem soll die Piste ab hier oft sehr sandig sein und wir wissen nicht, wie hoch die Sandflächen vom starken Wind aufgetürmt worden sind, so dass wir mit einer längeren Fahrtzeit rechnen. Nachdem wir die beiden Franzosen Emiline und Olivier ja hier bei Mustafa wiedergetroffen haben, entscheiden sie sich dafür, sich lieber uns anzuschließen, da auch die beiden nicht wissen, wie gut oder schlecht Ihr Fahrzeug den Sand meistert. Sollte man sich wirklich eingraben, ist es ntürlich ganz schön, wenn man durch andere herausgezogen werden kann. Also geht es jetzt mit 3 Fahrzeugen wieiter.
Die Fahrspuren sind von starken Wind oft schon verweht und wir müssen uns gelegentlich eine eigene Spur suchen
Die Mini-Sanddünen, die hinter sogar hinter den kleinen Büschen anwachsen, haben aufgrund des heftigen Windes eine beachtliche Länge erreicht. Morgen oder übermorgen weht der Wind wieder aus einer anderen Richtung und die Dünen wechseln ebenfalls ihre Lage. So sieht das Ganze jeden Tag ein wenig anders aus.
Ab und zu haben sich richtige Sandbuckel gebildet und wir mahlen uns mit unseren 13 Tonnen durch die Hügel.
Der eigentliche Plage Blanche liegt hier schon cs. 30 Meter unter uns
Die kleine Karawane zieht durch die Landschaft. Ausser uns ist hier kein Mensch zu sehen.
Das ist mal ´ne ordentliche Lichthupe |
Da die Brandung unter uns so schön anzusehen ist, steigen wir trotz des stürmischen Windes doch einmal aus, um an der Steilküste entlangzublicken. Eine herrliche Aussicht hier. Und das Meer muss im Sommer, wenn es vielleicht auch ruhiger ist, toll sein zum Baden.
Hier geht´s ´nuntr |
Trotz des stürmischen Windes müssen wir natürlich die Aussicht auf von Nahem bewundern
Der Steppenwolf im Rückspiegel und nicht weit von ihm geht´s steil abwärts zum Meer
Blick aus dem Seitenfenster |
Gelegentlich führt die sandig-steinige Piste nah an die Steilküste heran. Ziemlich nah!
Steilküste vor und hinter uns |
Hinter uns sieht man, wie viel vom Hochufer sich das Meer an einigen Stellen schon geholt hat
Gewaltige Ausblicke von hier oben auf die tosenden Wellen. Wir stellen uns kurz vor, wie das sein mag, wenn man die „Express-Piste“ direkt am Strand genommen hat und die Flut steigt…
Der Atlantik –
zur Zeit ganz schön rauh aber toll anzusehen
Ein sandiger Hügel wird von allen Karawanentieren gut gemeistert
Nach 2 Stunden Fahrt kommen wir an dieser Hütte vorbei. Es ist auch hier niemand zu sehen aber vor der Hütte steht etwas, das aussieht wie ein Stehtisch. Ob hier wirklich mal jemand vorbeikommt, um einen Minztee im Stehen zu trinken?
Die Küste ist hier wirklich sehr einsam und lang aber aufgrund unserer gezwungenermaßen doch oft recht langsamen Fahrweise scheint sie endlos zu sein – es bieten sich immer wieder tolle Ausblicke auf die Stelküste und das Meer.
Wir erreichen Kap Draa. Das Kap ist benannt nach dem längsten Fluss Marokkos, der nach rund 1100 km in ca. 15 Kilometer südlich von hier in den Atlantik mündet. Zumindest zu den Zeiten, zu denen er Wasser führt.
Hier auf der Anhöhe des Kap finden sich auch wieder ein paar Fischerhütten und der obligatorische Militärposten.
Kap Draa |
Auch hier: niemand zu sehen. Nur die Hütten im Wind. – Wie wir feststellen, haben diese haben eine gemeinsame Aussentoilette: ein unbedachtes Steinhäuschen, in dem die Hinterlassenschaften von Zeit zu Zeit angezündet werden können.
Sturmumtost
So langsam müssen wir uns – so gut es eben geht – beeilen, denn die Sonne, ist geht jetzt unter. Auch, wenn wir sie heute nicht richtig zu Gesicht bekommen haben, so wird ohne sie die Hochebene sehr beld sehr dunkel sein und hier im Dunkeln zu fahren, sollte man angesichts der nahen Abbruchkante nun wirklich unterlassen.
Langsam wird das Licht schon weniger
Wir schalten jetzt zwar das Licht ein, aber in wenigen Minuten wird es finster sein und bis jetzt ist die Mündung des Draa noch nicht in Sicht. Das heisst hier aber nichts – wir haben schon mehr als einmal irgendwo in 30 oder 40 Metern Abstand vor einer Piste oder auch einem Abbruch gestanden und versucht, mit den Augen den Verlauf zu sehen. So funktioniert es aber nicht. Man sieht es erst, wenn man nur noch wenige Meter davon entfernt ist. Und das gilt durchaus auch für große Gräben oder auch für Täler. Deshalb wundern wir uns nicht und fahren die letzten paar hundert Meter ausschließlich nach digitaler Karte und nicht mehr nach Sicht.
Es wird rasend schnell dunkel und obwohl der Sonnenuntergang noch nicht lang her ist, kommen wir in vollkomener Finsternis an unserem Etappenziel, der Mündung des Draa an. Hoch über dem Draa und damit hoch über dem Atlantik finden wir einen kleinen Platz, der natürlich zu einem Mitlitärposten gehört. Sonst gibt es hier nichts. Wir stehen mit laufenden Motoren noch etwas unschlüssig auf dem Platz herum, als die Tür des bis dahin unbeleuchteten kleinen Hauses aufgeht und zwei Männer auf uns zu kommen. Wir fragen, ob wir hier für eine Nacht stehen können und es ist für sie kein Problem. Sehr gut! Wir versuchen, die Wagen so zu parken, dass es wenigstens einen klitzekleinen Bereich gibt, in dem mal gerade kein Sturm einem das Hirn ´rauspustet. Irgendwie nicht besonders erfolgreich. Egal. Hauptsache, wir haben einen guten Schlafplatz.
Das scheint Emiline und Olivier allerdings nicht so wichtig zu sein. Nach kurzer Beratschlagung setzten sie in der Dunkelheit die Fahrt nach Tan-Tan fort. Immerhin noch unfgefähr 3 Stunden Fahrt. Warum man das macht, bleibt uns ein Rätsel. Aber vielleicht liegt es daran, das Olivier Reisebusfahrer ist und die sind ja einiges gewöhnt.
Na, Gute Fahrt! Wir können hier jedenfalls trotz des unablässigen Windes ganz gut schlafen.
Nachdem wir am nächsten Morgen die unglaublichen Ausmaße der Flussmündung von hier oben bewundert haben, machen auch wir uns auf die Fahrt nach Tan.-Tan. So verlassen wir den Atlantik und folgen dem Fluss in Landesinnere. Erst weit im Inland besteht die Möglichkeit, den Draa südwärts zu überqueren.
Draa-Mündung
So fahren wir nur noch zu viert plus zwei Hunde weiter durch die meist weichen Sandpisten, bis der Weg irgendwann hinunter ins unfassbar breite Draatal führt. Die Feuchtigkeit der Erde im Tal sieht man zwar nicht direkt, dafür an der an der Größe der Pflanzen, die hier deutlich üppiger wachsen, als oben auf der Hochebene. Es sind sogar niedrige Bäume zu sehen und mittendrin windet sich grün und üppig der Draa. Im Hintergrund verschiedene Tafelberge. Einfach eine wunderschöne Landschaft. Wir denken kurz an die armen Franzosen, die diese Schönheit im Dunkeln leider nicht sehen konnten…
Erster Blick auf das Draatal rechts von uns, in das wir hinunter müssen
Fotostop beendet – weiter geht´s
Jetzt geht es auf einem langn Gefälle hinunter in das weite Draa-Tal
Ins Draa-Tal hinab
Die Piste wird hier im Tal wieder deutlich sandiger und damit weicher
Im übrigen begegnet uns hier zum ersten Mal nach über 2 Tagen ein anderes Fahrzeug. Ein Jeep kommtuns entgegen und hüllt uns in eine Wolke aus mehlig-feinem Sand. Die Abstände, in denen einem hier andere Autos begegnen, ist für deutsche Autobahngeschädigte wie uns…
Schwefeleinlagerungen
Wir folgen dem Flußverlauf und suchen die in der Karte verzeichnete Durchquerung auf. Na gut – hier geht es schon mal nicht über den Fluss. Das war vielleicht irgendwann mal so aber hier ist jetzt kein Durchkommen mehr.
Weiter am Fluss entlang – der Sand wird immer mehliger
Hier hat es jemanden aus seinen Turnschuhen gehauen |
Nach ein paar Kilometern weiter am Fluss entlang sehen wir die Furt. Es ist nicht viel Wasser darin, daher ist die Überquerung kein Problem.
Auf der Südseite verlässt man bald das hier flach ansteigende Flusstal und die Piste wird wieder härter und vor allem breit wie eine Autobahn. Hier kann man ungeahnte Geschwindigkeit aufnehmen und die letzten Kilometer bis zu der Garnisionstadt Tan-Tan sind schnell zurückgelegt.
Bald schon begrüßen uns die bekannten, küssenden Kamele auf einem Hügel links der Piste und wir stoßen nach zweieinhalb Tagen wunderschönem Pistengeschaukel in herrlich einsamer Gegend und toller Landschaft wieder auf eine asphaltierte Straße. Wir haben´s genossen!
Der erste Asphalt nach langer Zeit
FORTSETZUNG FOLGT
hallo ihr flussfahrer, na da habt ihr ja tour hinter euch gebracht. sieht staubig aus. schön das ihr nicht alleine wart. also bis bald. glg gabi
Hallo Abenteurer,
Endlich habe ich Zeit Euren Reisebericht weiterzuverfolgen. Wie ich sehe, habt Ihr Anschluss mit anderen Reisenden gefunden und seit zusammen mit ihnen auf dieser abenteuerlichen Fahrt durch die Wueste gefahren. Mir ist es nun ein Raetsel, wieso sind da am Anfang drei Fahrzeuge und nachdem das franzoesische Paar Euch verliess. wer waren die Reisenden im zweiten Wuestemmobil, die dann noch mit Euch weiterreisten?
Nun ja, ich moechte sagen: "Gute Navigation Ihr Sternwanderer!" und es geht fuer mich jetzt nur einfach auf englisch "Safe Journey" weiterhin…Alhoa, alles Liebe, Tina