Nach unserem unfreiwilligen zweiten Aufenthalt an unserem Übernachtungsplatz, machen wir uns ein zweites Mal auf den Weg: die Küste entlang Richtung Alta. Heute ist das Wetter auch besser als gestern, wo es auf gleichen dem Wegabschnitt nur geregnet hat (jedenfalls die 70 km, die wir vor dem Umdrehen gefahren sind…). Wir können wir daher jetzt viel mehr von der Landschaft sehen. So hat eben alles auch sein Gutes und wir können entlang des Fjordes die Bergen bewundern, die in der Nacht wirklich noch einmal eine neue Puderzuckerhaube bekommen haben. Man fasst es nicht – Mitte Juli! Na ja, wir sind allerdings ja auch schon ziemlich weit im Norden: vom Nordkapp, also dem 71. Breitengrad und damit dem nördlichsten Punkt Europas trennen uns nur noch 150 km Luftlinie. Allerdings sind das locker die 3 fache Strecke Fahrkilometer. Wird also Zeit, dass wir weiterkommen!
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Eine Gletscherzunge schaut unter den Wolke durch |
Kleine und größere Wasserfälle säumen die Felsen direkt neben der Straße
Kleine Pause an der Stelle, an der wir gestern umdrehen mussten, um unsere Barschaft wieder abzuholen…
Die E6 windet sich weiter am Wasser entlang – mit wunderbaren Ausblicken auf die Berge!
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Die Sami ziehen hier Rentierzäune, um ihre Herden von der Strasse fernzuhalten |
Bevor man den Altafjord erreicht, führt die E6 noch einmal steil hinauf auf eine karge, mit Schneeresten durchsetzte Hochebene, auf der nur die Zwergbirken noch den harten Wetterbedingungen trotzen.
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Das “von-der-Straße-fernhalten” klappt nicht immer – aber wenigstens richten sich die Tiere nach den Schildern… |
Und dann kann man zum ersten Mal auf den riesigen Altafjord blicken, der eigentlich aus 5 sternfömig angeordneten Einzelfjorden besteht. Diese Besonderheit machte den Fjord im 2. Weltkrieg zum begehrten Ankerplatz der deutschen Nordmeerflotte, da hier die einzeln in den Fjordarmen liegenden Schiffe besonders gut geschützt waren. Wenn man die märchenhafte Landschaft so betrachtet, mag man kaum glauben, dass sich das Grauen des Krieges sogar bis hierher ausgebreitet hat. Am Kafjord – dem damaligen Ankerplatz der „Tirpitz“- gibt es auch ein entsprechendes Museum, dass sich mit der Geschichte des Fjordes beschäftigt.
Die Hochebene fällt nun langsam wieder auf Meereshöhe ab. Wir gehen jedenfalls erst einmal am Langfjord (ebenfalls Seitenfjord des Altafjordes) vor Anker und finden einen schönen Stellplatz nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt.
Wenn man genau hinsieht, findet man heraus, dass auch die naturverbundenen Sami den Einsatz eines Stromaggregates für ihr Zelt zu schätzen wissen…
Unser Schlafplatz mit Aussicht:
…und “Fjordraben” vor dem Fenster (die mit dem dicken Pulli an – jedenfalls sehen sie so aus
Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Alta. Bei strahlend blauem Himmel wirkt die Fjordlandschaft besonders beeindruckend.
Unterwegs halten wir an, um unsere Wasservorräte mit dem guten norwegischen Wasser aufzufüllen. Die Wasserstation hat eine nette Aussicht:
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Gleiche Aussicht – |
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– zwei verschiedene Eindrücke… |
Knapp 300 Liter Frischwasser brauchen so ihre Zeit…
Endlich weiter!
Rund 15 km vor der Stadt liegt der Kafjord mit seiner neuen Brücke, die direkt in einen Tunneleingang führt. Durch den Tunnel kommt man auf kürzestem Wege nach Alta, ohne noch einmal den Anstieg am Ende des Fjordes fahren zu müssen. Da wir aber nicht unbedingt des schnellsten, sondern vor allem des schönsten Weges hier sind, wählen wir den alten Straßenverlauf ohne Tunnel, dafür führt er am Tirpitzmuseum vorbei und am Ende des Fjordes gibt es eine wunderschöne, flache Heidefläche, auf der wir ausgiebig Pause machen.
Lotta findet Museen wohl langweilig und geht schon mal vor
Die Heidefläche mit einem verfallenen Häuschen, das allerdings mal eine sehr schöne Aussicht hatte
Die ebene Fläche freut besonders unsere Lotta: hier kann man endlich mal laufen und toben, ohne immer darauf achten zu müssen, nicht entweder ins Wasser oder irgendwo ´runter zu fallen!
Weiter geht es nach Alta, das für seine Nordlicht“garantie“ berühmt ist: laut Werbeprospekt kann man in über 200 Nächten zwischen Anfang November und Anfang Mai das Naturschauspiel bewundern. Wir sind dafür allerdings deutlich zur falschen Zeit hier: jetzt geht hier die Sonne gar nicht mehr unter und die Sonne scheint wirklich 24 Stunden am Tag! Es ist schon ver-rückt, Und unsere Zeiten zum Schlafengehen rücken auch irgendwie immer weiter nach hinten. Mittlerweile ist es durchaus 3 Uhr, bis man so das Gefühl hat, man könnte auch mal ins Bett gehen…
Also bleibt uns vom Nordlicht nur die Nordlichtkirche von Alta, die dem schwingenden Vorhang dieser Lichterscheinung nachempfunden ist.
Ansonsten ist Alta selbst eher unspektakulär, denn auch diese Stadt musste nach dem Krieg wieder völlig neu aufgebaut werden, nachdem die Deutsche Armee sie fast vollständig zerstört hatte. Daher sind leider keine älteren Bauten mehr vorhanden.
Nur ein paar Oldtimer versprühen einen Hauch Nostalgie
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Modernes Stadtzentrum Alta |
Wir hätten gern den Fluß Alta, der direkt hinter der Stadt ins Meer mündet gern noch genutzt, um unsere Angelausrüstung noch einmal auzuprobieren. Der Fluss ist voller Lachse und deshalb kommen Touristen aus alles Herren Länder hierher zum angeln. Aber man kommt nur schwer an den teilweise mit steilen Felsabbrüchen begrenzten Fluss. Da, wo er flach und breit dahinfließt und seine Ufer sanft abfallen, könnte man natürlich angeln, aber das wissen die Campingplätze und Hotels der Gegend auch schon lange: man darf hier also nur auf einem (entsprechend vollen und teuren) Campingplatz stehen und außerdem darf hier nur mit kostenpflichtigen Erlaubnisschein geangelt werden.
Pffft – sollen die doch ihren Fisch behalten! Nach einem letzten Blick auf die Nordlichtkirche fahren wir weiter: ein letztes Stück am Fjord entlang und dann geht es wieder in die Berge. Hier suchen wir uns einen Stellplatz, den wir für uns alleine haben.
Und morgen geht es auf die letzte Etappe zum Zwischenziel Norkapp!
FORTSETZUNG FOLGT!
hi ihr drei, schön wieder was zu sehen und zu lesen von euch. wieder schöne aufnahmen und interessante Sachen die ihr gefunden und gesehen habt. freu mich auf den Nordkap. lg gabi