Nach unserer Ankunft gestern abend in Tafraoute finden wir uns heute morgen in einer wunderschönen Umgebung wieder: das Tal, in dem der Ort liegt ist mit sattgrünen Büschen und Aganbäumen bewachsen.
Dazwischen ragen immer wieder hohe Palmen aus dem hellsandigen Grund. Und die Berge, die die ganze Szenerie einfassen, bestehen aus rötlich leuchtenden Granitfelsen, die von der Natur zum Teil bizarr geformt wurden. Über allem strahlt ein blau-weisser Himmel.
Na, hier lässt es sich doch aushalten!
Schöne Ausblicke von unserem Platz aus!
Bei dem herrlich warmen Wetter machen wir es uns gemütlich und relaxen ein wenig in der Sonne. Herrlich!
Der kleine Esel ist wohl von zu Hause ausgerissen und hat schon spitzgekriegt, dass es hier wahl was zu essen geben könnte…
Ein bisschen Brot war sowieso noch vom Frühstück übrig.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Fahrrädern in den Ort, um uns dort ein wenig umzusehen. Es ist überall deutlich zu sehen, dass hier viele Touristen vorbeikommen, die natürlich auch Geld im Ort lassen. Jedenfalls scheint Tafraoute hübscher und aufgeräumter zu sein, als alle Orte, die wir bisher gesehen haben. So macht es uns Spaß, durch die Stadt zu bummeln und in die vielen kleinen Geschäfte zu schauen, in denen man beinahe alles erstehen kann
Am Ortseingang |
Im Souk gibt es winzige Läden mit reichlichem Angebot an allem Möglichen
In Taraoute werden bevorzugt handgenähte Schuhe in allen möglichen Varianten verkauft
Aber es gibt natürlich auch noch tausend andere Dinge: bunt, schön, lustig, skurril. Alles da. Wir schauen und staunen.
Apropos skurril: der WC-Sitz mit einbauter Armlehne und nachträglich eingefügtem Loch gewinnt hiermit den 1. Preis!!
Silberschmuck gibt´s auch |
Eine der drei Hauptstraßen |
Wir beenden unseren Bummel mit einem Einkauf beim Schlachter – der hier noch seinem Namen alle Ehre macht: die frisch auseinandergenommenen Tiereteile (hier meist Rinder) liegen/hängen – gut von der Straße aus sichtbar und meist noch tropfend – in der Auslage der kleinen, offenen Geschäfte. Damit der Kunde sofort weiß, was heute im Angebot ist (und wie frisch das Ganze verkauft wird) legen manche Schlachter noch den vollständigen Kopf auf den Ladentisch oder binden die Beine (ab Knie abwärts) der Rinder dekorativ zusammen und stellen sie davor. Die besseren Geschäfte haben Kühltheken oder Kühlschränke. Einige andere nicht. Wir gehen zu einem mit Kühltheke und erstehen zwei großes Steaks. Schließlich wollen wir heute noch grillen!
Vorher ziehen wir aber noch einmal um: Das Einzige, was uns an unserem schönen Platz nämlich gestört hat, war die Aussicht nach vorn auf ziemlich viele Weißware-Womos (meist aus Frankreich).
Allerdings hatten wir schon entdeckt, dass es oberhalb des großen Platzes noch einen großen Felsen gab, auf dem wir gern oberhalb der Tupperware gestanden hätten aber der Platz war schon besetzt. Es stellte sich allerdings heraus, dass das gar kein Problem war: mittags lernten wir Willi und Marga kennen, die mit ihrem alten Mercedes Rundhauber dort oben standen und mit denen wir uns lange und nett unterhielten. Außerdem kamen noch Marc und Doro auf einen Plausch bei uns vorbei, die ebenfalls mit ihrem Steyr dort ihren Stellplatz dort hatten und auch sie luden uns ein, uns dazuzustellen, weil dort oben noch genug Platz sei.
Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen: Sachen eingepackt und ab geht´s. Hier oben ist die Aussicht noch viel besser und für das Grillfeuer ist auch noch Platz genug!
Marc und Doro mit ihrem Steyr
Willi und Marga haben den besten Blick auf das Tal
Die Sonne geht schon unter und taucht die Felsen in aunglaubliche Farben.
Mit Sonnenuntergang wird es allerdings auch reichlich kühl. Daher beeilen wir uns etwas mit unserem Grill- und Lagerfeuer. Der kleine Esel ist auch schon wieder da und schaut mal nach, ob er was abstauben kann.
Hm. Ich hab doch gar nichts getrunken. Wieso sehe ich den Esel doppelt??
Ich hab nix zu essen, Esel!! |
Marc protestiert sowieso gegen die Anwesenheit des Esels – er mag keine Tiere, die beim Essen stören…
Weg! Hier gibt´s nichts für dich, Esel! |
Den Esel stört´s nicht, und frisst die Anzünd-Pappe |
Tja, Sturheit siegt und Marc gibt auf…
Derweil brennt das Grillfeuer schon munter und alle versammeln sich um die wärmenden Flammen. Wir reden bis spätabends über alles mögliche und haben viel Spaß dabei.
Den Blick auf die Lichter des Ortes kann man von hier oben jedenfalls noch besser genießen als von unserem bisherigen Platz. Nett hier!
Tafraoute bei Nacht |
Am nächsten Morgen liegen Rauschschwaden im Tal – ob das an unserem Lagerfeuer liegt??
Da heute wieder herrliches Wetter ist, benügen wir uns mit dem Genießen der Sonne und der Aussicht
Der Wind zaubert filigrane Wolken an den knallblauen Himmel
Neben Quatschen und Blödeln erfordert Marcs Rücken nach einer schon einige Zeit zuückliegenden schweren Prellung einige heilpraktische Anwendungen (schön, wenn man nicht aus der Übung kommt) und außerdem kann man die Berge hier stundenlang betrachten: sie sehen immer anders aus.
Im Licht der Nachmittagssonne zeigt sich auf diesem Berg regelmäßig ein Löwenkopf. Der geneigte Leser darf gern suchen:
Na gut – hier die vergrößerte Auflösung des Suchbildes:
eindeutig ein Löwenkopf, oder?
Am nächsten Tag wollen Marc und Doro weiter auf ihrer Tour und wir wollen noch ein paar Tage zu den nur wenige Kilometer entfernt liegenden “Painted Rocks” oder auch “Blauen Steinen”. Willi und Marga wollen noch ein wenig länger hier stehen. So verabschieden wir uns alle herzlich voneinander und sind gespannt, ob und wo wir uns vielleicht ein nächstes Mal treffen…
Wir verlassen also Tafraoute in Richtung Blaue Steine. Was sind die Blauen Steine? Es war die Idee eines belgischen Künstlers, unweit von Tafroute einige der dortigen Granitfelsen mit rund 2000 Kilo meist blauer Farbe zu bemalen. Vielleicht um Leute hierher zu locken, vielleicht einfach aus Spleen. Jedenfalls soll man dort sehr schön und ziemlich einsam stehen können. Außerdem bekommt man in dem Tal frisches Quellwasser. Grund genug für uns, dorthin zu fahren.
Noch ein wenig der N107 folgen und bald kommen die ersten bunten Felsen in Sicht
Da sind sie – “schön” bunt
Abgesehen von der blauen Farbe ist die Gegend ist wirklich toll! Unglaubliche Felsformationen in einem wunderschönen grünen Tal, das mit blühenden Manelbäumen und weißblühendem Ginster durchzogen ist. Überragt wird das Ganze von dem imposanten 2200 Meter hohen Berg Djebel Legtst.
In dieser unglaublichen Gegend suchen wir nach einem schönen, ruhigen Stellplatz.
Eine Landschaft wie aus der Augsburger Puppenkiste – man könnte meinen, sie sei nicht echt
Und mittendrin teils lustige Riesenfelsen: wir finden, der hier sieht aus wie Sid das chaotische Faultier aus Ice-Age…
Jedenfalls finden wir nach einiger Suche einen wunderschönen Platz mit einem kleineren Berg im Rücken, hinter dem jetzt die Sonne malerisch untergeht und mit einem Ausblick nach vorn auf das gewaltige Bergmassiv des Djebel Legst.
Man kann die Weite der Landschaft auf diesem Foto nicht leider ermessen aber die Aussicht auf den im letzten Sonnenlicht rot erstahltenden Berg ist wirklich grandios.
Kein Mensch sonst weit und breit. Hier bleiben wir! Ein angemessener Platz für einen Runden Geburtstag. Hier lässt sich auch ein fünfzister Geburtstag gut aushalten…Morgen ist es ja soweit.
Hier gefällt´s mir!! |
06.02.2016!! Nun hat´s mich auch erwischt….Na ja, der wunderschöne Ort tröstet ein wenig über das “Alte-Schachtel-Jubiläum” hinweg..
GEBURTSTAGFRÜHSTÜCK!! In genialer Umgebung bei bestem Wetter – was kann man sich mehr wünschen?
Wer´s noch nicht weiss:
5 – – 0
(hier allerdings spiegelverkehrt -egal!)
Heute wird unser kleiner Floh (Simson S50) vom Reisestaub befreit und fahrbereit gemacht. Maik holt damit morgens frisches Baguette für uns. Zum Laufen oder Fahrradfahren ist der Weg eindeutig zu weit.
Der Sternwanderer duckt sich hinter den Hügel
Es ist genug Zeit, um die wunderbar blühenden Mandelbäume zu bewundern und ein paar Fotos zu machen.
Vielleicht hat man auf den Panoramafotos einen kleinen Eindruck von der Weite dieser Landschaft
Das Ergebnis ist eine surreal wirkende LAndschaft in Schwarz-Weiss |
Gut. Erstmal genug Bergfotos. — Geburtstagskuchen gibt´s natürlich auch! Und auch ein bisschen für Lotta.
Hmmm – lecker!
Da oben ist doch auch noch was!
Der Sternwanderer im Gegenlicht |
Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir entzünden noch ein schönes Grillfeuer, an dem wir in aller Ruhe die wunderschöne Umgebung genießen und wieder einmal darüber staunen, wie still die Welt doch sein kann: hier sind keine Menschen, keine störenden Geräusche, noch nicht einmal die bei uns allgegenwärtigen Flugzeuge kreuzen mit ihren entfernten Turbinenrauschen über den Himmel. Nur der (abends noch etwas kühle Wind) streicht durch die Bäume. Welch ein schöner Ort für einen 50. Geburtstag!
Und die Wolken beim Sonnenuntergang wirken heute besonders schön
Als es schon dunkel ist, klingt – von einem weiter entfernten Dorf – mit dem Wind Musik herüber, die mit ihren Trommeln und Gesängen schon sehr afrikanisch klingt. Wir haben diese Art der Musik hier im Marokko bisher noch nicht gehört und finden sie sehr schön und passend für diesen Abend.
Mit einer Himmelslaterne aus dünnem Papier, die wir in dem jetzt windstillen, sternenklaren Nachthimmel entlassen (nicht, ohne ihr einen Wunsch mitzugeben), endet dieser tolle Geburtstag.
Wir wollen hier noch einen weiteren Tag bleiben, weil es uns so gut gefällt un so muß Lotta als Fotomodell herhalten. Bei dem krftigen Wind scheint sie ihre Mühe zu haben mit dem “Bitte recht freundlich”…
Och nöö, der olle Wind hier…
…und ich muß auf diesem doofen Stein sitzen…
Mir reicht´s jetzt: ich gehe!!
Haben sich doch schon wieder zwei Bergfotos einschlichen… Sorry!
Wir ziehen los und schießen ein paar Fotos von den blau angemalten Steinen und natürlich den bizarren Granitformationen, in denen man alle möglichen Tiere oder auch andere Dinge erkennen kann:
Auch Lotta hat Sinn für schöne Berge! |
Schattenwurf
Kleiner Schatten eines großen Hundes in grandioser Landschaft
Lotta und die blauen Steine |
Karies oder Parodontose im Großformat |
Antjes steinernes Denkmal!!
Für alle Nicht-NDR-Gucker: Das Walross Antje war jahrelang das NDR-Maskottchen
Ohrensessel für Hartgesottene |
Speerspitze? |
Stein-Pilz
Ein letzter abendlicher Blick aus unserem Sternwanderer auf die grandiose Gegend, bevor wir morgen weiter in den Süden fahren
“Küchen”fenster
“Wohnzimmer”fenster
So, nun ist es Zeit, unseren tollen Platz zu verlassen.Wir wollen noch Quellwasser tanken und fahren an die Quelle, die sich direkt an den Blauen Steinen befindet
Hier tanken wir erst mal Wasser und wen treffen wir hier wieder? Willi und Marga sind auch da. Na, dass wir uns nach so kurzer Zeit schon wiedersehen, hätten wir ja auch nicht gedacht. Aber das Schwätzchen mit den beiden währt nicht sehr lange: wir machen uns auf den Weg quer durch die Berge nach Guelmim.
Aber hierher kommen wir sicher nochmal, weil es uns so gut gefallen hat! Bis dahin also!
FORTSETZUNG FOLGT!
also ich muss schon sagen das sind bis jetzt die schönsten aufnahmen. ganz tollen aufnahmen und eindrücke. so schön. kann man kaum glauben und immer wieder schön euch zusehen.lasst es euch weiter gut gehen und ich vermisse euch. lg gabi
Ich haette gedacht, Ihr nehmt den Esel als zusaetzliches Fortbewegungsmittel mit. Ja,so laesst es sich auf jeden Fall leben. Pura Vida, Keep on Tracking… So long, Tina
Wow es wird immer schöner auf Eurer Tour.
Ja man kann sagen, dieser Geburtstag war sicherlich etwas ganz besonderes, ganz großes Kino! Die Aufnahmen sind sehr schön, auch der Löwe im Berg hat seinen Reiz.Ich muss immer wieder feststellen, dass mir der Sternwanderer von allen zu sehenden Fahrzeugen am besten gefällt. Nun folgt ja bald der nächste Geburtstag, ich bin schon gespannt auf die Bilder. Lasst es Euch gut gehen, liebe Grüße aus Waldshut Birgit