Der Pass
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Hinter dem steilen Aufstieg geht es etwas gemächlicher bergan aber die Landschaft bleibt beeindruckend schön
Aber wie man sieht, wird es auch auf der Straße schon einmal ein bisschen enger…
Die recht schmale Straße führt – meist am Fluß entlang – immer weiter bergan durch eine wunderschöne Bergwelt
Hier oben ist es noch bemerkenswert frisch aber trotzdem sieht man hier und da schon frisches Grün an den Bäumen
Die Straße wird an einigen Stellen bedenklich eng (besonders aus der Sicht eines Beifahrers!!!) und neben uns geht es mehrere hundert Meter abwärts. Das ergibt zwar tolle Ausblicke aber leider auch schon mal eine erhöhte Atemfrequenz (jedenfalls wenn man nicht ganz höhenfest ist)…
Wir erreichen ein weites Hochtal, das mit seinen grünen Feldern noch ein wenig vom Winter ins sich trägt. Im Frühsommer muss es hier paradiesisch grün sein.
So langsam hört der Asphaltdecke endgültig auf und es ist eindeutig nur noch für EIN Fahrzeug Platz – bei entgegenkommenden LKW muss halt ein bisschen rangiert werden. Wie gut, wenn man einen Fahrer hat, der genau weiss, wo das eigene Fahrzeug endet.
Bei Esel-Gegenverkehr ist das Vorbeikommen deutlich einfacher
Die Luft wird langsam aber sich spürbar dünner. Wir sind jetzt ungefähr auf 2700 m über N.N. und die dünne Luft macht sich zumindestens bei mir durch unangenehmes Kribbeln in Armen und Beinen bemerkbar – obwohl ich sonst weder beim Skifahren noch beim Bergwanderen je Probleme hatte. Und bis es wieder langsam abwärts geht, dauert es noch ´ne ganze Weile. Erst mal müssen wir über den fast 3000 Meter hohen Pass. Also weiter auf teils unangenehm schmalen Pisten bergan. Diese Straße ist sicher nicht für Lkw gebaut worden – ich bin froh, dass ich nur fotografieren muss. Navigieren fällt ja im Moment auch flach: es gibt ja seit fast viereinhalb Stunden keine Möglichkeit, sich zu verfahren –- es geht halt geradeaus – und bergan.
Und nachdem wir seit mehr als viereinhalb Stunden auf dieser Straße mutterseelenallein unterwegs waren, taucht vor uns ein etwas klappriger Renault R4 auf. Er fährt langsam und hält dann an einer breiteren Stelle an. Beim Näherkommen sehen wir, wer sich hier oben außer uns herumtreibt: Sicher ein Marokkaner auf seinem Nachhauseweg, oder? Mitnichten – das Kennzeichen verrät: der Fahrer kommt aus Saarbrücken! Wir glauben es kaum und halten neben ihm an. Im Auto sitzt ein Mann mit wirren Haaren und runder Brille auf der Nase. In seinen Händen dreht er eine ausgebreitete Karte von Marokko. Er schaut zu uns hoch, grüßt kurz und fragt dann: “Wo bin ich hier?!” Er nennt uns sein Ziel und wir stellen fest, dass er dort heute sicher nicht mehr ankommen wird. Viel zu weit weg. Aber hier oben in dem völlig unisolierten Auto übernachten bei Temperaturen weit unter Null ist bestimmt nicht so spaßig. Er will aber noch ein bisschen weiter und wir verabschieden uns von dem Herrn, der wirkt wie ein etwas zerstreuter Professor und hoffen, dass er sich hier oben keine Lugenentzündung holt…
Fast geschafft. Bis zur Passhöhe ist es jetzt nicht mehr weit. Der Kreislauf der Beifahrerin meldet: “Das wird auch Zeit!!”
Weiter Blick über die Bergwelt kurz vor der Passhöhe…
Geschafft – knapp 3000 Meter über N.N. Ab hier geht es wieder bergab
Aber die Landschaft um uns herum bleibt genau so beeindruckend und weit wie bisher. Und kalt bleibt es auch.
Wir folgen der schmalen Piste und kommen somit langsam aber sicher in weniger große Höhen. Auf rund 2500 Meter Höhe finden wir einen schönen aber kalten Schlafplatz. Der Kreislauf kommt mit dieser Höhenlage wieder deutlich besser zurecht und so schlafen wir nach der aufregenden und durchaus auch anstrengenden Fahrt tief und fest und dank unseres schönen Schiffsofen auch kuschelig warm.
Am nächsten Morgen geht es für uns weiter berab. Wir erreichen wieder ein Hochtal in dem es schon fast frühlingshaft aussieht.
Lieber Maik, liebe Iris! Schoen Euch auf dieser Seite wiederzufinden – gefaellt mir!